Karch vom eigenen Sieg überrascht!
Hätte man Claudius Karch während des ersten Saison-Rennens in der Rundstrecken Challenge Nürburgring (RCN) gesagt, dass er Chancen auf den Sieg haben würde – er hätte es nicht geglaubt. „Das war doch ein Wunder, dass ich überhaupt ins Ziel gekommen bin.“ Und trotzdem stand der Mannheimer Rennfahrer am Ende ganz oben auf dem Podest.
Vor allem die erste Rennhälfte war für den ehemaligen RCN-Meister eine kleine Tortur. „Als ich im Vorstart das passende ESP-Programm auswählen wollte, ging das nicht“, erinnert sich Karch. Sein Porsche Cayman lief diesmal nur komplett ohne die zusätzliche Hilfe. Als die Info per Funkspruch bei Teamchef Matthias Holle ankam, war der entsprechend sauer, stand der Cayman doch genau wegen dieses Problems vergangene Woche bei Porsche zum Test.
„Als ich mich damit abgefunden hatte und in der ersten Runde war, wurde das Auto plötzlich immer beim Ausfedern hinten total unruhig“, für Karch schien es einen Schrecken nach dem anderen zu geben. Er musste es extrem vorsichtig angehen lassen. Karch glaubte schon, ein Rad habe sich etwas gelöst. Trotzdem blieb er drei Runden draußen, bis er zum fälligen Boxenstopp anhielt. Dort wurde dann ein mechanisches Problem an der Hinterachse festgestellt, dass aber beim Boxenstopp dank der hervorragenden Boxenmannschaft schnell behoben werden konnte.
Mit vollem Tank machte sich Karch wieder auf die Reise. „Von da an fühlte sich das Auto wieder normal an, vom abgeschalteten ESP mal abgesehen.“ Karch griff also voll an und schob sich in der Klasse nach vorne. Kurz darauf funkte er dann den Teamchef an, um die Platzierung zu erfahren. „Als mir Matthias sagte, ich sei mit neun Sekunden Rückstand Zweiter, hab ich mir gedacht: na das packst Du auch noch.“
Mit Können und etwas Glück gelang Karch tatsächlich der Sprung an die Spitze. Fairerweise muss dazu gesagt werden, dass der bis dahin Führende durch eine lange Passage unter gelber Flagge etwas aufgehalten wurde. „So etwas gehört aber in der RCN dazu und mich hat es ja auch schon mal getroffen.“
Somit hatte Claudius Karch allen Grund sich zu freuen. In wenigen Tagen wird er bereits wieder mit seinem Porsche Cayman über die Nordschleife jagen. Dann steht der zweite Lauf in der VLN Langstreckenmeisterschaft auf dem Programm. „Vielleicht können wir dann ja auch wieder in der Klasse vorne landen“, Karch hofft den Erfolg jetzt fortsetzen zu können.