Ausfall nach großartiger Aufholjagd

Völlig frustriert packte Claudius Karch am Samstagnachmittag am Nürburgring seine Tasche. Kurz zuvor war er im Privatauto über die Landstraße zurück ins Fahrerlager gekommen – seinen Porsche Cayman musste er waidwund am Streckenrand stehen lassen. Und das, nachdem er gemeinsam mit Ivan Jacoma bei extrem schwierigen Bedingungen eine starke Aufholjagd gezeigt hatte.

Das Wetter in der Eifel war am vergangenen Samstag für alles gut, aber nicht für Motorsport. Das Quecksilber traute sich kaum über die 5-Grad-Marke und dazu gab es ein wenig Regen und reichlich Nebel. „Bei diesen Bedingungen ist es sehr schwer, überhaupt schnell zu fahren“, analysierte Claudius Karch schon im Qualifying, „man bekommt einfach keine Temperatur in die Reifen.“ Entsprechend rutschig sollte die komplette Fahrt auch werden.

Doch Claudius Karch und Ivan Jacoma zeigten sehr gute Rundenzeiten und sie schafften es auch, sich aus den zahlreichen kleinen Scharmützeln, die bereits während des Zeittrainings für viel Unruhe sorgten, heraus zu halten. Der erste Rückschlag für das schnelle Duo kam im Vorstart. Beim Anlassen versagte die Benzinpumpe ihren Dienst und das Auto wurde aus der Startaufstellung in die Box geschoben. Dort reparierte die Mannschaft von Mathol Racing das Auto in Windeseile, sodass es aus der Box nachstarten konnte. „Die Jungs von Mathol haben ein super Job gemacht“, lobte Karch.

Für Jacoma und Karch hieß es nun den Rückstand so schnell, wie möglich aufzuholen, denn anstatt ein Startplatz ganz vorne, war der Porsche nun am Ende des Feldes. Doch sie schafften zügig den Sprint bis auf Platz zwei, als Jacoma plötzlich den zweiten Rückschlag verkraften musste. Er kam von der Nordschleife ab und touchierte die Leitplanke. „Ivan konnte das Auto gut abfangen, deshalb war der Schaden am Heck nicht so groß, sodass es nach einem kurzen extrastopp wieder weiterging“, sagte Karch.

Doch als der Cayman wieder richtig schnell unterwegs war, folgte das endgültige Aus. Claudius Karch verlor auf einer Ölspur das Heck und anschließend komplett die Kontrolle. „Der Einschlag war schon einer der etwas heftigeren Sorte“, sagte der Mannheimer, der aber unverletzt blieb. Das Auto war allerdings endgültig reif für die Werkstatt.

Glücklicherweise muss Karch die Saison so nicht beenden. Am 31. Oktober folgt mit dem zehnten Rennen in der VLN das Saisonfinale. „Dann wollen wir nochmal ganz oben auf dem Podest stehen um dann hoch motiviert in die Vorbereitung für 2016 zu gehen“, sagte Claudius Karch.