„Ganz ehrlich: das war ein Wochenende zum vergessen“, Claudius Karch war auch noch zwei Tage nach dem 24-Stunden-Rennen richtig angefressen. Mit hoher Motivation und einem guten Gefühl gestartet, musste der Mannheimer vorzeitig und mit einer dicken Erkältung im Gepäck wieder vom Nürburgring abreisen. Doch die verstopfte Nase war nicht Schuld am frühen Ende seines Porsche Cayman S.
Gemeinsam mit Jörg Viebahn, Ivan Jacoma und Jim Briody wollte Karch nicht nur einfach ins Ziel kommen. „Wir wollten die Klasse V6 gewinnen und wir waren auch stark genug dafür“, sagte Karch. Das bewies die von Mathol Racing betreute Fahrertruppe bereits im Qualifying. Karch selbst stellte den Cayman auf die Poleposition der Klasse. Im Gesamtklassement bedeutete das Rang 52 und eine illustre Gesellschaft zahlreich deutlich stärker motorisierter Fahrzeuge. „Das hat richtig Spaß gemacht unser seriennahes Fahrzeug mitten zwischen die reinrassigen Rennwagen zu stellen.“
Vom Start weg zeigte der Cayman dann auch, dass er nicht zufällig so weit vorne stand. In der Klasse wurde der Vorsprung Runde für Runde größer und im Gesamtklassement ging es Stück für Stück weiter nach vorne. Ein erster Rückschlag kam dann am frühen Abend, als Jim Briody keinen Funkkontakt mehr zur Box hatte und prompt eine Runde zu lang draußen blieb. „Das war natürlich ärgerlich, weil Jim dann mit Spritmangel liegen geblieben ist“, Karch wäre es lieber gewesen, wenn sein Fahrerkollege die Runden mitgezählt hätte. In der Folge wollten die anderen drei Piloten wieder die Kohlen aus dem Feuer holen und vor allem in der Nacht den Rückstand wieder aufholen.
Doch zu Beginn der Dunkelheit musste Jörg Viebahn nach einer Runde mit einer komplett verrücktspielenden Bremse unplanmäßig wieder an die Box. „An der Bremse gab es ein kleines technisches Problem, das uns leider aufgehalten hat.“ Erst nach 45 Minuten konnte die Reise weitergehen.
„Eigentlich war das Rennen zu diesem Zeitpunkt schon gelaufen, aber wir wollten ja doch auf jeden Fall ins Ziel kommen“, Klassensieg hin oder her, anzukommen bei den 24 Stunden zählt auch. In der Nacht schob sich der Cayman dann auch wieder weiter vor und trotz wachsender Erkältungsbeschwerden war Claudius Krach mit seiner Performance zufrieden. Das jähe Ende kam dann aber kurz nach 3.00 Uhr morgens. Jörg Viebahn rutschte auf einer Ölspur aus und krachte in die Leitplanke. „Jörg hatte leider keine Chance“, meinte Karch.
Trotzdem konnte der Mannheimer dem Rennen noch etwas Positives abgewinnen. „Wir wissen jetzt, dass wir die Klasse im Griff haben können. Unsere Gegner sind zwar auch nicht langsam, aber wir können durchaus positiv auf die VLN schauen“, in der Langstreckenmeisterschaft will Karch jetzt so viele Klassensiege wie möglich einfahren.