Sieg trotz falschem Setups

Eigentlich hätte Claudius Karch mit dem vierten Lauf zufrieden sein können. Gemeinsam mit Hendrik Still gewann der Mannheimer Rennfahrer beim vierten Lauf der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring erneut die Klasse V6 und strich damit den dritten Sieg in diesem Jahr ein. Doch ganz so glücklich war Karch am Ende des Tages bei perfekten Sommerwetter nicht. Denn der Erfolg münzte diesmal auch aus dem Ausfall des ärgsten Konkurrenten.

„Wir waren heute schnell und ungefähr auf einem Niveau mit Stein Tveten und Yannick Fübrich im 911er-Porsche, aber wir hätten eigentlich deutlich schneller sein müssen“, kommentierte Karch, der mit dem Setup seines Zimmermann-Cayman haderte. Noch beim Test einen Tag zuvor zeigte sich der Mannheimer absolut zufrieden. Die Fahrwerkseinstellungen passten perfekt, sodass eine schnellere Rundenzeit zu erwarten war. „Am Samstag ging dann gar nichts mehr“, ärgerte sich Karch. „Wir haben heute gelernt, wie wir das Fahrwerk nicht abstimmen dürfen“, gab Karch geknickt zu, während er am Siegerschampus nippte.

Sich über die Abstimmung zu ärgern, hatte Karch schon im Rennen Zeit genug. Denn kurz vor der Halbzeit schied der starke Porsche 911 seiner Gegner aus. „Als ich den direkt vor mir hatte und sah, dass es aus dem Auspuff raucht, dachte ich schon, dass es nicht gut gehen kann.“ Kurz danach fiel der Gegner dann auch mit vermeintlichem Motorschaden aus. „Sowas ist natürlich schade, hat uns heute aber zum Sieg verholfen. Generell würde ich aber lieber direkt auf der Strecke im Zweikampf gewinne, als durch den Ausfall meines Gegners“, meinte Karch. Und er ist überzeugt: „Mit unserer Abstimmung wäre das heute allerdings sehr schwer geworden.“

Dabei zieht sich Karch den Schuh allerdings komplett selbst an. „Das Team macht genau das, was wir Fahrer wollen. Die Entwicklung ging eben nicht in die richtige Richtung und wir wissen jetzt, was wir beim nächsten Mal nicht machen dürfen.“ Insofern konnte Karch die Einstellung als persönlichen Fauxpas abstempeln und noch etwas daraus lernen. Bis zum 19. August bleibt jetzt genügend Zeit, wieder in die richtige Richtung zu gehen und dann beim 6-Stunden-Rennen den nächsten Klassensieg einzufahren.