Virtuell schon auf dem Podest

Wie enttäuscht war Claudius Karch noch vor drei Wochen nach dem fünften VLN-Lauf nach Hause gefahren. Doch jetzt nach dem sechsten Lauf zur Langstreckenmeisterschaft Nürburgring konnte der Mannheimer wieder jubeln. Beim fünften gewerteten Rennen – Lauf 1 war ohne Wertung abgebrochen worden – gewann Karch gemeinsam mit Ivan Jacoma wieder die Klasse und hat nun die Tabellenspitze wieder fest im Visier.

„Klar ist, wir dürfen uns bei den letzten vier Rennen keinen Fehler erlauben“, gab Karch direkt nach dem Rennen zu bedenken. Doch das schmälerte die Freude über den vierten Sieg des Jahres nicht. Im Gegenteil: Das schnelle Fahrerduo ist hoch motiviert. Schließlich war das Rennen am vergangenen Samstag eins der knappsten, die Karch je gewonnen hat. Am Ende lag der Porsche Cayman nur schlappe 3,326 Sekunden in Front – und das nach einer Distanz von vier Stunden.

„Das Auto war wirklich super und auch auf der Strecke hat alles gepasst“, schwärmte Karch. Auch die Zweikämpfe mit der direkten Konkurrenz hätten sehr viel Spaß gemacht. „Das war zwar manchmal sehr eng und stets hart, aber auch immer fair“, freute sich Karch, der selbst einen sehr spannenden Part überhaupt nicht mitbekommen hatte. Beim letzten Boxenstopp war der direkte Konkurrent eine Runde länger draußen geblieben. Als der gegnerische Porsche dann an die Box kam, fing an der Box das Nervenkribbeln an. Als der Gegner frisch aufgetankt war und wieder startete, rauschte Karch auf der Start- und Zielgeraden vorbei. Etwas mehr, als eine Sekunde trennte die beiden zu diesem Zeitpunkt. Doch Karch fuhr den Sieg souverän nach Hause.

Beim Blick auf die Tabelle rangieren Karch und Jacoma derzeit auf Platz 18. Allerdings rechnet die VLN am Ende der Saison alle Fahrer mit identischen Punkten zusammen. Zudem wird am Ende des Jahres das schlechteste Ergebnis aus der Wertung gestrichen. Macht man das schon jetzt, sind die beiden Porsche-Piloten bereits jetzt auf Rang drei mit minimalem Rückstand zur Spitze. In der Produktionswagen-Wertung ist es sogar Platz zwei.

„Wir fahren jetzt Rennen für Rennen und hoffen, dass es so weitergeht, wie heute. Am Ende der Saison sehen wir dann, wo wir stehen“, insgeheim hofft Karch natürlich, dass es im Gesamtklassement noch weiter nach oben geht.

Dazu muss er mit seinem Teamkollegen in zwei Wochen beim 6-Stunden-Rennen aber wieder einen Sieg herausholen.