„Immerhin ist der Druck in Sachen Meisterschaft jetzt raus und wir können vielleicht etwas befreit fahren“, Claudius Karch wäre in der VLN Langstreckenmeisterschaft gerne Meister geworden, doch nach dem zweiten Ausfall am vergangenen Wochenende ist für den Mannheimer das Thema Titel erledigt. Trotzdem will Karch auch bei den letzten drei Läufen voll angreifen und jedesmal die Klasse gewinnen.
Die Chancen dafür stehen nicht schlecht. Denn immer, wenn Karch mit seinem Teamkollegen Ivan Jacoma in diesem Jahr ins Ziel kam, standen die beiden auch ganz oben auf dem Podest. „Es ist natürlich schade, wenn man wegen eines technischen Defektes ausfällt, aber sowas passiert im Motorsport nunmal.“ Beim 6-Stunden-Rennen am vergangenen Samstag erwischte es Karch bereits in der ersten Runde.
„Bis dahin war es eigentlich perfekt. Beim start konnte ich mich sofort auf Platz eins vorschieben und bis zum Karussell hatte ich schon einen kleinen Vorsprung herausgefahren“, erinnerte sich Karch. Doch dann gab es plötzlich einen Schlag und jeglicher Vortrieb war dahin. Karch konnte noch einmal anfahren, aber einwandfrei lief sein Porsche Cayman nicht mehr. „Ich habe dann auf Automatik umgeschaltet, da ich dachte, dass mit den Schaltwippen etwas nicht in Ordnung sei.“ Karch konnte so noch einige Runden fahren, doch nach dem ersten Boxenstopp sprang der Motor nicht mehr an.
„Vielleicht hätten wir ihn einfach laufen lassen müssen, doch ob wir damit dann hätten durchfahren können, ist nicht klar.“ Noch während des Rennens versuchte die Mannschaft von Mathol Racing das Auto wieder fit zu bekommen oder zumindest den Fehler zu finden. Erst nach rund zwei Stunden war klar: das Steuergerät des elektronischen Steuerknüppels hatte einen Defekt und meldete so die verrücktesten Dinge an das Hauptsteuergerät. Die Folge: Der Computer im Auto erteilte dem Motor keine Startgenehmigung. Stattdessen blinkten zahlreiche Lämpchen im Cockpit – fast wie ein voll beleuchteter Weihnachtsbaum.
„Da ist etwas kaputt gegangen, von dem nicht mal Porsche dachte, das es kaputt gehen könnte“, meinte Karch, der den Ausfall am Ende sportlich nahm. Sein Ziel in den letzten drei Läufen: im Klassement durch drei Klassensiege so weit wie möglich nach oben kommen.
Die erste Chance hat Karch am 3. Oktober. Dann geht es im 14-Tage-Rhythmus weiter bis zum Saisonfinale am 31. Oktober.